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Die Arbeit des ambulanten Pflegedienstes in Coronazeiten

Philipp Ostermann ist Geschäftsführer bei VidoMed.

Herr Ostermann, wie wirkt sich die Coronavirus-Pandemie auf die Arbeit in Ihrem ambulanten Pflegedienst aus und wie gehen Sie damit um?

Wir wurden im Frühjahr dieses Jahres sozusagen ins kalte Wasser geschmissen und mussten schwimmen. Eine derartige Pandemiesituation kannten wir bis dahin allenfalls aus Hollywood-Filmen. Vor allem die Geschwindigkeit, mit der die erste Welle anrollte, war überwältigend. Wir haben einen Krisenstab gebildet, der sich ab sofort mit den zahlreichen neuen Gesetzen, Verordnungen, Allgemeinverfügungen sowie Infektionsschutzmaßnahmen befasst hat und mit Lieferengpässen z. B. für Schutzmasken, Einmalhandschuhe und Desinfektionsmittel zu kämpfen hatte. Gleichermaßen haben wir Informations- und Aufklärungsarbeit bei unseren teils verunsicherten Pflegekundinnen und Pflegekunden geleistet.

Seither setzen wir mit unseren Hygiene- und Infektionsschutzkonzepten alles daran, sowohl unsere Mitarbeiter als auch unsere hilfe- und pflegebedürftigen Klienten bestmöglich vor einer Infektion mit dem Corona-Virus zu schützen.

Seit Kurzem sind die sog. PoC-Antigen-Schnelltest für den professionellen Gebrauch verfügbar. Wie denken Sie darüber?

Die neuen Antigen-Schnelltests halte ich für eine sinnvolle Ergänzung im Kampf gegen die Pandemie. Unsere Mitarbeiter sind bereits im Umgang mit den Schnelltests geschult worden und wir wenden die regelmäßigen Tests auch schon für Mitarbeiter und Klienten an. Der Vorteil der SARS-CoV-2-Antigen-Schnelltests ist, dass das Ergebnis bereits 15 Minuten nach der Testung vorliegt. Somit bieten die Schnelltest immer dann eine gute Alternative, wenn kein zeitnaher Labortest möglich ist. Wir hoffen, dass wir mit der Durchführung der Schnelltests die Gesundheitsämter etwas entlasten und einen Teil dazu beitragen, Infektionsketten besser nachzuvollziehen und damit weitere Infektionen zu verhindern.

Was raten Sie denjenigen Menschen, die zur Risikogruppe zählen?

Bitte bleiben Sie zuhause und reduzieren Sie Ihre Kontakte auf das absolut notwendige Maß! Wenn Sie sich in der Öffentlichkeit bewegen, achten Sie auf die Abstands- und Hygieneregeln. Wenn möglich, lassen Sie Ihre Einkäufe durch Angehörige erledigen oder beauftragen Sie Ihren Pflegedienst damit. Gerade bei älteren und/oder kranken bzw. pflegebedürftigen Menschen ist eine Infektion mit dem SARS-CoV-2 Virus sehr schwerwiegend und gefährlich.

Wie schätzen Sie unser Gesundheitssystem ein?

Das Gesundheitssystem in Deutschland ist im weltweiten Vergleich sicherlich ganz weit vorn. Aber die Qualität von medizinischer und pflegerischer Versorgung lässt sich nicht nur an der Zahl der verfügbaren Intensivbetten und Beatmungsgeräte ausmachen. Vielmehr liegt eine gute gesundheitliche und pflegerische Versorgung in den Händen der Menschen, die unser Gesundheitssystem mit ihrem Fachwissen, ihrem Engagement und Herzblut auszeichnen. Ihre Leistungsfähigkeit haben all die Ärzte und Pflegekräfte bereits in der ersten Welle der Pandemie unter Beweis gestellt. Davor ziehe ich meinen Hut. Und für die Zukunft wünsche ich mir, dass viele junge Menschen Teil unseres hervorragenden Gesundheitswesens werden und erleben können, wie gut es tut zu helfen.